friedrichshain-kreuzberg:gubener_strasse_10
Gubener Straße 11/10
Zeitraum | Status | Geografische Lage | Stammlinie |
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← 1887 bis 1945 → | Selbständige Gemeinde | Ansicht in Google Maps | EFG Friedrichshain |
Die im Hobrecht-Plan verzeichnete Straße 6, Abt. XIV bekam im März 1874 den Namen Gubenerstraße.1) Sie war zuvor der Wiesenweg, der erst 1874 für die Bebauung erschlossen wurde. Die Verlängerung trug die Bezeichnung Straße 6a, die 1900 der Gubenerstraße hinzugefügt wurde. Zwischen 1909 und 1910 kam es zu einer Neunummerierung der Straße:
- Das Grundstück Frankfurter Allee 108 wurde Gubener Str. 1.
- Die bisherige Gubener Str. 1 wurde die Nummer 2.
- Das unbebaute Grundstück Gubener Str. 2 wurde der Königsberger Str. 222) zugeschlagen.
- Das ebenfalls unbebaute Grundstück Gubener Str. 3 kam zur Königsberger Str. 20.
- Die bisherige Gubener Str. 4 wurde die Nummer 3.
Das Grundstück der Bethelgemeinde befand sich daher bis 1909 in der Gubener Straße 113) und ab 1910 in der Gubener Straße 10.4)
Wichtige Daten
- 11. November 1886 Grundsteinlegung
- 9. Oktober 1887 Einweihung
- 10. Juni 1887 Das Diakonissenhaus Bethel wird durch Eduard Scheve gegründet. Als Scheve in die Gubenerstraße einzog, da brachte er seine erste Diakonisse mit5), die in einem kleinen Stübchen im Erdgeschoß des rechten Vorderhauses ihre Wohnung fand.6)
Das Diakonissenmutterhauses Bethel zieht 1899 in die Emdener Straße 15 in Berlin-Moabit. - 1890 Gründung eines „Missionskomitee Kamerun“ der Bethel Gemeinde auf Initiative von Eduard Scheve. Daraus entstand 1898 die „Missionsgesellschaft der Deutschen Baptisten“.
- November 1943 nach Bombenangriff ausgebrannt
- Die Ruine der Kapelle wurde am 16. August 1972 gesprengt
Personen
- Lucie Seiffert gelang es, ihre judenchristliche Glaubensschwester Frieda Schmal während der Zeit der Judenverfolgung im „Dritten Reich“ in ihrer Wohnung zu verstecken. Beide waren Mitglieder der Gemeinde Gubener Straße.
- Frieda Schmals Mutter Rosa Schmul, ebenfalls Mitglied der Gemeinde, wurde von Martha Boche (geb. Schmul), der ältesten Tochter der Familie Schmul, und ihrem Mann in Luckenwalde versteckt..7)
1)
Schreibweise bis 1906
2)
Die Königsberger Straße verlief von der Rüdersdorfer Straße zur Frankfurter Allee. Siehe: Berliner Stadtplan von 1932 (online) Bis 1964 wurde sie schrittweise verkürzt. Der verbliebene Rest erhielt den heutigen Namen Fredersdorfer Straße. Von 1989 bis 1991 hieß sie Timbaudstraße.
3)
Zentral- und Landesbibliothek Berlin: Berliner Adreß Buch für das Jahr 1909
4)
Zentral- und Landesbibliothek Berlin: Berliner Adreß Buch für das Jahr 1910
5)
Schwester Lina Schlicka
6)
Gustav Gieselbusch: Geschichte der Baptistengemeinde Bethel 1887-1912 S. 53
7)
Roland Fleischer: Baptisten jüdischer Herkunft in der NS-Zeit. Schicksale, Umgang, Hintergründe ,Theologisches Gespräch 2012, Heft 3, ISSN 1431-200X, S.107-128, bes. 123-125. Außerdem in den Biogrammen bapt. Judenchristen: Judenchristliche Mitglieder in Baptistengemeinden im „Dritten Reich“
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