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Über Baptitische Orte in Berlin
Seit 1837 gibt es Baptisten in Berlin. Schon bald entstanden an zahlreichen Orten der Stadt kleinere und größere Baptistengemeinden, Zweiggemeinden und Einrichtungen.
Das Projekt Baptistische Orte in Berlin versucht einen Überblick über Geschichte und Gegenwart dieser Gemeinden zu geben.
Der Begriff Berlin soll dabei aber nicht als eine korrekte Ortsbezeichnung sondern als der Ausgangspunkt für diese Entwicklung verstanden werden.
Schon der Ort der ersten Taufe befand sich ja außerhalb der damaligen Stadtgrenze und heutige Stadtbezirke wie Köpenick oder Spandau waren bis 1920 eigenständige Städte. Daher erscheinen hier auch Gemeinden, die als Stationen von Berliner Gemeinden in der weiteren Umgebung von Berlin entstanden und heute im Land Brandenburg liegen.
Ähnliches gilt für die Bezeichnung Baptistisch.
Die Baptistengemeinden in Deutschland heißen seit 1941 offiziell Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden. Der Bund der Baptistengemeinden in Deutschland hatte sich in jenem Jahr zusammengeschlossen mit dem Bund freikirchlicher Christen (Brüdergemeinden). Drei Jahre zuvor waren bereits die Elimgemeinden (Pfingstgemeinden) in den Bund aufgenommen worden.
Die vorliegende Übersicht beinhaltet daher auch Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden nichtbaptistischer Tradition. Ebenso Gemeinden mit baptistischen Wurzeln die einen anderen Weg gingen und heute nicht (mehr) zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland gehören.
Baptisten
Baptisten sind Christen, die zur protestantischen Konfessionsfamilie gehören. Zu den besonderen Merkmalen gehören die Gläubigentaufe sowie die Bildung selbständiger Gemeinden.
Ihre Wurzeln reichen bis zu den Täufergemeinden der Reformation im 16. Jahrhundert. In Deutschland wurden die Täufer (Wiedertäufer) verfolgt. Viele flüchteten und sammelten sich in Amsterdam unter Menno Simons (Mennoniten).
1609 kamen puritanische Flüchtlinge aus England mit ihnen in Kontakt, ließen sich taufen und bildeten eine Gemeinde. Zurück in England wurden sie bald Baptists (Täufer) genannt. Eine starke Ausbreitung fand die baptistische Bewegung seit Mitte des 17. Jahrhundert vor allem in Nordamerika.
1834 gründete der Kaufmann Johann Gerhard Oncken in Hamburg die erste deutsche Baptistengemeinde. Auch hier breiteten sich die Gemeinden schnell über Deutschland und weitere Nachbarländer aus.
1849 schlossen sie sich zusammen zum Bund der vereinigten Gemeinden getaufter Christen in Deutschland und Dänemark (1888 Bund der Baptisten-Gemeinden in Deutschland).
Erst 1930 erhält der Bund die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Als 1938 die Elimgemeinden (eine pfingstliche Missionsbewegung) verboten wurden, schlossen sie sich dem Bund an. Auch dem Bund freikirchlicher Christen (Brüdergemeinden) drohte ein ähnliches Schicksal. So kam es 1941 zum Zusammenschluss der Bünde mit dem neuen Namen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, der 1942 rechtskräftig wurde.
Regionale Zusammenschlüsse nannten sich Vereinigungen (z.B. bereits 1848 die Preußische Vereinigung), seit 2005 Landesverbände.
Weltweit sind die nationalen Baptistenbünde seit 1905 im Baptistischen Weltbund vernetzt, in Europa seit 1949 in der Europäischen Baptistischen Föderation.
Baptisten in Berlin
Am 13. Mai 1837 ließen sich Gottfried Wilhelm Lehmann und fünf weitere im Rummelsburger See durch Johann Gerhard Oncken taufen. Einen Tag später gründeten sie die erste Berliner Gemeinde gläubig getaufter Christen. Man kam zunächst in Wohnungen zusammen, später in größeren Versammlungssälen. Seit 1848 versammelte sich die Gemeinde in der Schmidstraße 17.
Schnell breitete sich die Bewegung im Stadtgebiet und darüber hinaus aus. Bald fanden sich kleine Gruppen an weiteren Orten zusammen, bildeten zunächst Stationsgemeinden (später: Zweiggemeinden) und verselbständigten sich nach gewisser Zeit. Zuerst oft in Stubenversammlungen mietete man später Versammlungsräume, baute Gemeindehäuser, Kapellen und schließlich Kirchen.
Neue Zweiggemeinden schlossen sich zunächst naheliegenden Muttergemeinden an, wechselten aber hin und wieder auch zu anderen Gemeinden, bis sie schließlich zur eigenen Selbständigkeit fanden.
Baptistische Orte in Berlin und Brandenburg
Die vorliegende Übersicht versucht, alle bekannten baptistischen Gründungs- und Versammlungsorte aufzulisten und ihre Entwicklung nachzuzeichnen. Ausgangspunkt sind die heute bestehenden Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden, geordnet nach den aktuellen Berliner Stadtbezirken. In Brandenburg sind die Orte nach den Regionalen Planungsgemeinschaften des Landes geordnet.
Außerdem wurden einzelne baptistische Einrichtungen, Werke und Gedenkorte aufgenommen.
Als Quellen dienten die Jahrbücher des Bundes, einzelne Gemeindefestschriften, Adressbücher und weitere Internetquellen.
Natürlich kann diese Übersicht keine detaillierte Darstellung der Geschichte der Berliner Baptisten bieten. Wo es möglich ist, verweisen entsprechende Links dazu auf die jeweiligen Gemeinde-Webseiten.
Das Projekt Baptistische Orte in Berlin versteht sich als nicht fertiges, offenes Angebot für die Gemeinden. Es lädt ein, die eingetragenen Daten regelmäßig zu überprüfen, zu ergänzen beziehungsweise zu korrigieren und zu aktualisieren.